Wer bei Google-Earth „Harderberg“ als Suchbegriff eingibt wird auf den Kreisel am Ende der Alten Heerstraße geführt. Nicht wirklich die markante Ortsmitte. Vielleicht wird es aber einmal das Zentrum von Harderberg. Zumindest, wenn dort einmal tatsächlich, wie angekündigt, ein kleiner Supermarkt die Nahversorgung im Stadtteil verbessern sollte. Diese immer noch mangelhafte Grundversorgung des Stadtteils ist zumindest der Hauptkritikpunkte, der auch wieder bei einer öffentlichen Versammlung der SPD in Harderberg deutlich wurden. Die zu dem Thema „Wo, bitte schön, ist hier die Mitte?“ zahlreich erschienen Harderberger waren sich einig, das Harderberg zwar keinen Ortskern im klassischen Sinne braucht, aber eine konkrete Verbesserung durch eine möglichst zentrale Einkaufsmöglichkeiten. Auch wenn dies mangels geeigneter Grundstücke schwierig erscheint, sei dies vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung und damit einhergehender zunehmender Immobilität ein großes Manko in einem „vergessenen Stadtteil“. Dagegen werden in Harderberg immer wieder neue Gewerbeobjekte angesiedelt. Auch wenn die anwesenden SPD-Ratsvertreter darauf hinwiesen, das es die im Flächennutzungsplan und den Stadtentwicklungskonzepten vorgesehene Aufgabe des Stadtteils war, dringend notwendige Gewerbeflächen zu schaffen, stellte sich für viele Anwesende doch die Frage, ob nicht jetzt das Maß voll sei. Insbesondere die immer noch nicht geklärte Ansiedelungsanfrage eines Krematoriums und die vorgesehene Errichtung eines Autohofes an der Anschlussstelle der A33 sorgen für Unmut . „Warum lassen wir Harderberger das eigentlich alles mit uns machen?“ lautete die Frage an diesem Abend. Dies bezog sich auch auf die von der Mehrheitsfraktion im Stadtrat vorangetriebene Bebauung am Kriegerehrenmal . Das „Wackenkamp“ genannte Baugebiet soll besonders große Grundstücke in exklusiver, unverbaubarer Südhanglage mit Blick auf die Stadt für betuchte Interessenten bieten. Nicht nur die Probleme bei der Vermarktung der etwas oberhalb des neuen Baugebietes mit demselben Hintergrund bereits ausgewiesenen Baugrundstücke sprechen aus Sicht der SPD-Ratsfraktion gegen diese Bebauung. Auch die Probleme mit dem Baugrund, unverhältnismäßige Aufwendungen für Erschließungsmaßnahmen, mangelnde Infrastruktur und nicht zuletzt die drohende Schließung eines der landschaftlich reizvollsten Landschaftsteile von Harderberg für die Allgemeinheit sollten eigentlich Grund genug sein, diese Pläne fallen zulassen. Aber die Mehrheitsfraktion stelle sich hier stur und sei keinen guten Argumenten mehr zugänglich, so die SPD-Ratsvertreter.