SPD Georgsmarienhütte besucht die Integrierte Gesamtschule (IGS) Fürstenau

Zu einem Besuch der IGS, die die Samtgemeinde Fürstenau mit Unterstützung des Landkreises Osnabrück seit ca. 40 Jahren mit großem Erfolg betreibt, fuhr eine Abordnung der GMHütter SPD. Der Schulleiter, Gerald Wielziolkowski, und sein Stellvertreter, Josef Thale, begrüßten die Gäste, unter denen sich auch einige Lehrkräfte der Käthe-Kollwitz-Schule befanden, und freuten sich über das Gastgeschenk, das Monopoly-Spiel der Stadt Georgsmarienhütte. Sie stellten ihre Schule zunächst durch einen selbst produzierten Film vor. Dann erläuterten sie die wesentlichen Merkmale einer Integrierten Gesamtschule:
-Es gibt in der Sekundarstufe I keine Trennung zwischen Haupt-, Real- und Gymnasialschülern.
-In den Fächern Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften werden die Schüler auf zwei Kursniveaus aufgeteilt.
-Der Wechsel innerhalb dieses Systems ist jederzeit möglich, ohne dass der Schüler die Schule wechseln muss.
-Die Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften werden fächerübergreifend unterrichtet.
-Die Abschlüsse nach der Sekundarstufe I sind die gleichen wie im dreigliedrigen Schulsystem.
-Bislang sollte das Abitur im Unterschied zu den Gymnasien auch weiterhin nach 13 Schuljahren erreicht werden. (Dieses den IGS zugestandene Privileg soll nach dem Willen der Landesregierung gestrichen werden, möglicherweise, weil die Anmeldezahlen zur IGS weiter steigen).
-Die IGS Fürstenau bietet u.a. durch einen umfangreichen AG-Bereich das System einer Ganztagsschule an.
-Sie fördert musische und künstlerische Kreativität und unterstützt durch individuelle Förderung wie Hausaufgabenhilfe und Beratungsangebote sowie durch verpflichtenden Unterricht in Lerntechniken die Entwicklung der Schüler.
Bei der anschließenden Führung durch die Schule konnte die Abordnung aus GMHütte die umfangreiche Ausstattung mit Fachräumen, einer großen Mensa sowie zahlreichen Räumen für den Ruhe- und Freizeitbereich kennen lernen. In der Abschlussbesprechung wurde deutlich, dass eine solche Schule besonders für Eltern und Schüler interessant sein könnte, die bei den Vorgaben des dreigliedrigen Schulsystems Probleme hätten, sich für eine Schulform zu entscheiden. Die Gruppe war der Meinung, dass die Stadt Georgsmarienhütte durchaus Standort für eine Gesamtschule sein könnte. Überall im Lande gebe es Gesamtschulinitiativen, berichtete der hinzugezogene Kultusausschussvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete Claus Peter Poppe. Nach 5 Jahren des Gründungsverbots werde zwar durch CDU und FDP versucht, neue Gesamtschulen durch hohe Anforderungen zu erschweren, dennoch sei schon im ersten Jahr mit rund einem Dutzend Neugründungen zu rechnen. Offenbar sei jedoch der Regierung dieser Erfolg unheimlich geworden, und sie suchte nun nach neuen Be- und Verhinderungstaktiken. Das Vorhaben der Landesregierung, auch für die Integrierten Gesamtschulen das Abitur nach 12 Schuljahren zur Pflicht zu machen, wäre jedenfalls eine Katastrophe für den gemeinsamen Unterricht, sagte IGS-Leiter Gerald Wieziolkowski gegenüber der Delegationen aus Georgsmarienhütte. Darum müsse alles getan werden, um diese Entwicklung zu verhindern.
„Ein Gründungsteam mit pädagogischem Feuer“ sei jedefalls ein wesentlicher Faktor zu einer erfolgreichen Realisierung, formulierte Schulleiter Wieziolkowski. Und Poppe hob hervor, dass an vielen Standorten die treibenden Kräfte aus engagierten Elterninitiativen kämen, die sich auch durch noch so viele Schwierigkeiten nicht beirren ließen. Denn sie sähen die besseren Chancen für ihre Kinder in integrativen Systemen. „Lassen Sie sich nicht entmutigen!“, so sein abschließender Appell.