Hochwasserkonzept jetzt zügig umsetzen

Bisher warten sie vergeblich auf konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz; die Anwohner im Bereich Sutarb/Eschholz im Stadtteil Kloster Oesede. Gut 2 ½ Jahren ist es her, da standen ihre Häuser im Wasser der Düte und deren Zuflüssen. Folgeschäden im fünfstelligen Euro-Bereich waren von den Hauseignern zu schultern.

„Bis heute wurde noch keine der im Hochwasserkonzept vorgesehenen Maßnahmen von der Stadt eingeleitet. Wir sind weiter vor den Gefahren durch neue Hochwasser ungeschützt. Brenzlige Situationen gab es bereits in den vergangenen zwei Jahren wiederholt. Vor allem unsere Kinder reagieren darauf verständlicherweise noch immer besonders sensibel.“ Dies berichteten jetzt Anwohner beim pol. Stammtisch der SPD-Oesede im Dütecafé. Dort diskutierte mit ihnen u. a. die SPD-Stadtvorsitzende Jutta Olbricht. Die Kloster Oeseder Ratsfrau und Kreistagsabgeordnete will gemeinsam mit dem stellv. Planungs- und Bauauschussvorsitzenden der Stadt, Volker Beermann in den folgenden Wochen erkunden, warum man bei der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen nicht schneller vorankommt. Die Anwohner werden auf dem Laufenden gehalten. Beermann hatte zuvor aus Sicht der Politik den Sachstand dargestellt. Als einen Grund für die Verzögerung der beschlossenen Maßnahmen vermutet SPD-Finanzexperte Dieter Selige Finanzierungsprobleme, da die vom ehemaligen Landesumweltminister in Aussicht gestellten Landesmittel nun doch nicht zur Verfügung stehen. Man dürfe gespannt sein, ob hier die im Januar anstehende Landtagswahl in Hannover noch etwas bewirke.
Viel Zeit lasse man sich in der Stadt auch mit der Aufwertung des Platzes Ramat HaSharon, mahnte die Oeseder SPD-Stadtbezirksvorsitzende Johanna Lüchtefeld zum TOP „Straßen- und Platzbenennungen“ an. Dieser Platz, gewidmet der israelischen Partnerstadt von Georgsmarienhütte, sei weiterhin nicht auf Stadtplänen und in Straßenverzeichnissen zu finden; auch nicht auf der großen Info-Tafel vor dem Rathaus! „Der Platz existiert lediglich in Form eines Schildes im südlichen Bereich der Oeseder Straße. Behandelt man so einen Partner?“ fragte Lüchtefeld verärgert. Mit Georg-Elser-Straße und Willy-Brandt-Platz im nördlichen „Widerstandsviertel“, so Lüchtefeld weiter, zeige die Stadt, dass der Widerstand gegen die Nazi`s von ganz unterschiedlichen Menschen: Einzelkämpfern und Gruppen, geleistet wurde. Bekanntlich habe es keine einheitlich auftretende und handelnde deutsche Widerstandsbewegung gegeben.
Positiv begleitet die SPD-Fraktion im Stadtrat die Neu- und Umgestaltung in der Verwaltung. Hier seien ganz offenbar Versäumnisse aus den Vorjahren aufzuarbeiten, berichtete das langerfahrene Ratsmitglied Dieter Selige. Mit Bedauern habe man zwei gute leitende Mitarbeiter gehen lassen müssen. Da sei man sich im Rat einig und hinsichtlich der Einrichtung einer zweiten Wahlbeamtenstelle, der die SPD-Fraktion zugestimmt habe, sei der weitere Fortgang abzuwarten. „Ein interessantes Thema für die nächsten Stammtische im neuen Jahr“, stellte Johanna Lüchtefeld am Ende der Beratungen zufrieden fest.