
Im ambulanten Bereich werden derzeit schwierige Verhandlungen über die Stundenvergütungen geführt, so Bernhard Jakob, Pflegedienstleiter und Geschäftsführer der Caritas-Sozialstation Wallenhorst. Um ausreichend Pflegefachkräfte zu haben, sollten die Einrichtungen die Personalgewinnung zu einer Ihrer Hauptaufgaben machen. Um Pflegepersonal zu bekommen, zahlen manche Einrichtungen sogar Prämien.
Landtagsabgeordnete Kathrin Rühl wies darauf hin, dass die neue Landesregierung nun endlich das Schulgeld für Altenpflegeschülerinnen gesetzlich abschaffen werde. „Es kann nicht sein, dass junge Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden, auch noch Schuldgeld mitbringen müssen“ so Rühl. Darüber hinaus solle eine Umlagefinanzierung zwischen ausbildenden und nicht ausbildenden Betrieben eingeführt werden. "Ein Gebot der Gerechtigkeit", meint Rühl. "Die Träger, die keine jungen Menschen ausbilden, sollen sich wenigstens an den Kosten der Ausbildung beteiligen."
Bundestagsabgeordneter Dr. Martin Schwanholz setzte auch hier beim Thema Mindestlohn an. Jeder muss, wenn er einen Vollzeitjob ausübt, von seiner Hände Arbeit leben können.
Anja Wiesner, Fachdienst Soziales im Landkreis Osnabrück verwies auf die kostenlose Möglichkeit der Wohnberatung sowie Beratung im Pflegestützpunkt hin. Hier wird nichts verkauft, sondern neutral beraten. Ein Angebot, dass jeder nutzen sollte, so Wiesner.
Die Frage, ob es sich im Landkreis abzeichne, dass Heime kurz vor dem Konkurs stünden, verneinte Wiesner. Als Sozialhilfeträger übernimmt der Landkreis die ungedeckten Heimkosten eines zu Pflegenden. Mit herangezogen werden allerdings die Kinder bis zum einem Selbstbehalt von 1.600,00 € für Alleinstehende und 2.900,00 € für Verheiratete.
Dr. Martin Schwanholz machte deutlich, dass unser Kranken- Pflegeversicherungssystem dringend in eine „Bürgerversicherung“ umgewandelt werden müsse in eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen.
Das Thema Pflege muss weiter Land auf Land ab diskutiert werden, damit sich der Pflegenotstand in unserem reichen Land nicht weiter etabliert. Hier sichert Olbricht zu, weiter aktiv zu bleiben.