SPD Ratsfrau Jutta Olbricht empfing die Ministerin in Georgsmarienhütte und lud sie zunächst auf einen Kaffee und Imbiss ins Cafe auf dem roten Platz ein. Auf dem Platz sammelten sich schon die ersten Interessierten.
90 Minuten koordinierte und moderierte Olbricht die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, die auf Bierdeckeln geschrieben an die Ministerin gingen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Georgsmarienhütte Susanne Häring beklagte, dass die Zuweisung von schwangeren Flüchtlingsfrauen zu kurzfristig erfolgt. „Das Problem ist zwischen dem Innen- und Sozialministerium zu sehen und sie wolle sich darum kümmern“, versicherte Reimann. Für die Bildungswerkstatt Georgsmarienhütte wünschte sich René Luttenberg, dass die NBank die Zahlungsmodalitäten während der Antragsphase verbessert und z.B. Abschlagzahlungen tätigt. Dafür zeige Reimann großes Verständnis und sicherte zu sich dafür einzusetzen.

Elisabeth Fröse-Schneider war mit ihrer schwerbehinderten Schwester auf den roten Platz gekommen und forderte die Ministerin auf, sich verstärkt für die Belange geistig behinderter Menschen einzusetzen. Sie berichtete von persönlichen Erfahrungen, die sie zu dem Schluss kommen lässt, dass Einrichtungen für Menschen wie ihre Schwester, immer mehr zu Verwahranstalten verkommen. Reimann verwies zunächst auf das Bundesteilhabegesetz, das viele Verbesserungen gebracht habe. Elisabeth Fröse-Schneider bemängelte, dass viele Krankenhäuser nicht auf die Behandlung geistig behinderter Menschen vorbereitet seien.
Fragen und Vorwürfe hatte eine Gruppe vom Albertine-Förderverein des ehemaligen Krankenhauses in Dissen mitgebracht. Nutzten aber auch die Gelegenheit dafür zu werben, dass ihre Stadt Dissen ein guter Standort für eine Poliklinik sei.
Ebenso engagiert trat auch Herbert Ludzay aus Bohmte für die Generation 60plus auf. Ihm ging es u.a. für ein verbessertes Hebammen-Angebot. Viele Hebammen geben ihren Beruf wegen steigender Haftpflichtprämien auf. Ministerin Reimann zeigte sich mit dem Problem vertraut. Sie berichtete, dass in Ostfriesland ein Landkreis eine Hebammenzentrale eingerichtet habe, um Müttern und Hebammen eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, so könnten vorhandene Kapazitäten optimal genutzt werden.
SPD Vorsitzender Kai Wiebrock lobte das Angebot dieser Kommunikation zwischen der Basis und der Landespolitik.