Frauenhäuser in der Region Osnabrück

Besuch beim SkF in Bersenbrück in 2018 mit dem AK Soziales der SPD Kreisfraktion

„Dringender Handlungsbedarf bei der Unterstützung von alleinerziehenden Frauen“

Der SPD Kreistagsfraktionsvorstand trifft sich in der kommenden Woche mit Vertretern aus Polizei, BISS Beratungsstelle und Frauenhaus, um aus erster Hand die aktuellen Zahlen zu bekommen.

Für bestimmte Personengruppen wird es auf dem Wohnungsmarkt immer schwieriger, Mietangebote zu bekommen. Neben älteren Menschen, die auf der Suche nach barrierefreien Wohnungen sind, trifft es zunehmend Personen mit Sozialhilfebezug oder Menschen, die in der Vergangenheit Probleme mit offenen Rechnungen hatten und in Auskunftsdateien entsprechende Vermerke haben. Fast alle Vermieter prüfen mittlerweile die Zahlungsmoral von Wohnungsbewerbern. Die exemplarische Schilderung der Situation einer Mutter mit vier Kindern auf Wohnungssuche hat zudem ein Problem deutlich gemacht, bei dem dringender Handlungsbedarf besteht. „Alleinerziehende Mütter mit Kindern ohne Aussicht auf eine Wohnung darf es nicht geben“, so Jutta Olbricht, stellvertretende Vorsitzender der SPD/UWG-Gruppe im Kreistag und Mitglied im Stadtrat Georgsmarienhütte und fordert daher, dass sich die Stadt Georgsmarienhütte und der Landkreis verstärkt um diese Menschen kümmert und Wohnraum anbietet oder fördert. Sie verweist dabei auf das Beispiel in der Samtgemeinde Bersenbrück, wo auf Initiative des Bürgermeisters und Landratskandidaten Horst Baier eine eigene Wohnungsbaugesellschaft gegründet worden ist. „Auch bei uns kommen viele Wohnungssuchende in das Büro der Wohnungsbaugesellschaft, die schon seit langer Zeit auf der Suche sind und aufgrund bestimmter persönlicher Hemmnisse ganz schnell Absagen bekommen. Die Politik muss sich hier dringend kümmern“, bestätigt Baier den Eindruck von Olbricht. Die Städte und Gemeinden müssen hier Wohnungsangebote vorhalten, damit gerade mit Blick auf die Kinder eine angemessene Wohnsituation sichergestellt wird.

Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt schlagen mittlerweile auch auf die wenigen Frauenhäuser in der Region zurück. Davon konnten sich vor einiger Zeit Kreistagsabgeordnete der SPD-Fraktion in Bersenbrück beim dortigen Frauenhaus ein Bild machen. „Das Team des Sozialdienstes Katholischer Frauen e.V., die sich um das Frauenhaus und ihre Bewohnerinnen kümmern, leisten hervorragende Arbeit“, ist Horst Baier überzeugt. Es gibt in der Region lediglich noch ein weiteres Frauenhaus in der Stadt Osnabrück. Um die Aufenthaltsdauer in den Frauenhäusern zu verkürzen ist dringend zusätzlicher Wohnraum erforderlich. „Darum müssen wir uns in erster Linie kümmern“, sind sich Baier und Olbricht einig. Baier könnte sich auch die Anmietung oder Errichtung eines Gebäudes durch den Landkreis Osnabrück vorstellen, da Frauenhäuser eine kreisweite Bedeutung haben. Olbricht und Baier sprechen sich auch für eine Verbesserung des Beratungsangebotes für Frauen aus. Olbricht und Baier wollen zukünftig auch die Zuschüsse an die Einrichtungen in Abhängigkeit von der Lohnentwicklung anpassen. „Es kann nicht sein, dass die Zuschüsse nur in unregelmäßigen Abständen auf Antrag angepasst werden. Die Mitarbeiter/-innen in den Frauenhäusern und Beratungsstellen haben einen Anspruch auf eine angemessene Bezahlung, da hier öffentliche Aufgaben wahrgenommen werden“, findet Olbricht.