Jahresrückblick erstellt von Annette Jantos für den Rückspiel Heimatverein Kloster Oesede
Mit Spannung ging es in das neue Jahr, da insgesamt drei Wahlen bevorstanden. Diese Wahlergebnisse führten zu großen Veränderungen.
Zunächst wurde im März die SPD Kandidatin Frau Dagmar Bahlo als neue Bürgermeisterin für Georgsmarienhütte mit mehr als 60 % der Stimmen gewählt. Ein überwältigendes Ergebnis und die Erwartungen an sie sind hoch. Ihr Amt trat sie am 01.06.2019 an.
Bei der Europawahl im Mai wurde erneut Tiemo Wölken als unser Vertreter für diese Region in das Europaparlament gewählt. Wir freuen uns, dass ein junger Mensch dort die Interessen vom Weser-Ems-Bezirk vertritt.
Bei der Landratswahl konnte sich schließlich die Kandidatin von Bündnis 90/ Die Grünen Frau Anna Kebschull durchsetzen.
Ziel der hiesigen SPD ist es auch weiterhin die anstehenden Fragen voranzubringen und kompetente Lösungen zu erarbeiten.
In Kloster Oesede war das Jahr besonders geprägt durch die vom Land Niedersachsen durchgeführten Sanierungsarbeiten an der L 95. Hierdurch kam es im Laufe des Jahres zwar zu einigen Beeinträchtigungen, insbesondere für die Geschäftsleute, aber insgesamt wurden die Arbeiten zügig durchgeführt. Es entstanden zwei neue Querungshilfen in Höhe der Einmündung „Tiefer Siek“ und „Im Nordfeld“ am östlichen Ortsausgang um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
Die leichte Verschwenkung der Straße in nördlicher Richtung und die damit verbundene Verlegung der Parkplätze in Höhe der Volksbank auf die südliche Straßenseite direkt vor die Postfiliale, wird von allen begrüßt und gut angenommen.
Auch die von der SPD beantragte Beleuchtung des Fuß- und Radweges entlang der L 95 von Oesede bis Kloster Oesede wurde in diesem Zusammenhang von den Stadtwerken errichtet, sodass eine gefahrlosere Nutzung möglich ist. Leider ließ sich eine gewünschte Verbreiterung des Radweges nicht durchsetzen. Die SPD wird weiterhin an einer Verbesserung des gesamten Radwegenetzes in Georgsmarienhütte arbeiten.
Die Umsetzung des Naherholungskonzeptes führte zu einer Neugestaltung des Marktplatzes mit einem verbesserten Aufenthaltsbereich und der Errichtung des Kulturweges mit neuen Infotafeln, auf denen über besondere historische Gebäude und Ereignisse informiert und so die Erinnerung an unsere Vergangenheit wachgehalten wird. Zu einem Teil ist dieser Weg identisch mit der „Hufeisen-Route“, die vom Landkreis Osnabrück als hufeisenförmiger Radweg in einem großen Bogen rund um Osnabrück herumführt.
Leider hat der Mühlenteich im Rahmen des Naherholungskonzeptes noch immer keine Aufwertung erfahren. Der Teich sah angesichts des extremen trockenen Sommers trostlos und beklagenswert aus und musste mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden. Es ist offensichtlich, dass durch das Einbringen von Schlixx keinerlei Verbesserungen herbeigeführt werden, sondern nur sinnlos Geld verschwendet wird. Sollte hier nicht endlich der Landkreis anderen, erfolgreicheren Maßnahmen zustimmen, wird eine Verlandung des Teiches unumgänglich sein. Die SPD wird sich dennoch weiterhin intensiv für den Erhalt des Mühlenteiches einsetzen, da dieses Kleinod als Erholungsgebiet nicht zu ersetzen ist.
Damit die Erholungssuchenden den Teich auch über den Friedhof erreichen können, muss die Holzbrücke über die Düte erneuert werden, die vom Friedhof zum Mühlenteich führt. Die Sperrung dieser Brücke im Sommer aus Sicherheitsgründen hat noch einmal deutlich gemacht, wie stark diese frequentiert wird, sodass sie zunächst provisorisch repariert wurde.
Georgsmarienhütte wurde 2019 in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen und kann jetzt auf Fördermittel aus Hannover hoffen. Dieses Programm läuft insgesamt über acht Jahr und auch für Kloster Oesede besteht die Chance z.B. für die Sanierung des Eingangsbereiches der Waldbühne, für den Umbau des Saales Steinfeld zu einem Dorfgemeinschaftshaus oder auch für die Verbesserung der Spielplätze, die Aufwertung des Bereiches an der Ölmühle oder andere Projekte Gelder zu erhalten. Auch für die Beibehaltung des Dionysiushauses als Bildungseinrichtung in Holsten-Mündrup können Zuschüsse beantragt werden. Es handelt sich um ein historisch wichtiges Gebäude in einer herrlichen Landschaft. Um Fördermittel zu erhalten, sind diese Projekte zu bearbeiten und wir hoffen, dass sich auch die Bevölkerung aktiv beteiligt.
Viele Dinge, die uns in der letzten Zeit beschäftigt haben, sind zwar in den vergangenen Jahren in Ansätzen bearbeitet worden, aber bedauerlicherweise dann stecken geblieben. Noch immer gibt es für die Themen in Kloster Oesede wie Kinderkrippe, Feuerwehrhaus, Folgennutzung Schulgebäude Hauptschule, Lebensmittelmarkt keine endgültigen Ergebnisse. Von der neuen Bürgermeisterin wurden diese Aufgaben aufgegriffen und wir hoffen, dass bald auch erste Lösungsansätze präsentiert und mit dem Bürgerinnen und Bürgern erörtert werden können.
Gleiches gilt für andere Themen in unserer Stadt wie z.B. Hochwasserschutz, Neubau der Michaelisschule, Attraktivierung der Hindenburgstraße und des Stadtzentrums, die Renovierung der Alten Wanne und der Leichtathletikanlage auf dem Rehlberg. Auch diese Problemstellungen wurden in das neue Jahr mitgenommen.
Der Klimaschutz spielt nicht erst seit jetzt eine große Rolle. Bereits beim Erwerb der Grundstücke südlich des Gymnasiums und des Panoramabades vom Landwirt Hempen von ca. 10 h gab es Überlegungen, wie dieses große Baugebiet möglichst umweltfreundlich gestaltet werden kann. Es begann mit der Überlegung, dass die Abwärme des Stahlwerkes von den Stadtwerken genutzt wird um das ganze neue Baugebiet mit Fernwärme zu versorgen. Hier könnte eine Klimaschutzsiedlung entstehen, bei der verschiedene Möglichkeiten umgesetzt werden, wie z.B. Gründächer, Fotovoltaik, Regenwassernutzung oder auch ein neues Mobilitätskonzept. Derzeit wird weiter geplant, welche Möglichkeiten tatsächlich realisierbar sind.
Außerdem soll ein Klimamanager eingestellt werden und der Rat hat auf Anregung der SPD beschlossen, dass die Stadt Georgsmarienhütte sich zum Erhalt und Schutz der Artenvielfalt verpflichtet und dazu ein Konzept erarbeitet wird. Wir wollen dem Insektensterben entgegenwirken und weitere Wiesenflächen und Blühstreifen erstellen. Aus diesem Grunde sind wir dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beigetreten.
Als Ausgleich für die CO₂ Verschmutzung durch die Eislaufbahn, die in jedem Jahr auf dem roten Platz aufgebaut wird, sollen zukünftig Bäume angepflanzt werden. Auch wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Eine bedauerliche Nachricht erreichte uns in diesem Jahr von dem Osnabrücker Klinikum. Danach soll die Klinik am Kasinopark in Georgsmarienhütte geschlossen und die Gereatrie, der Sucht- und Schmerzbereich nach Osnabrück verlegt werden. Wir hoffen, dass dieser Plan nicht so schnell realisiert wird, da es sich nach der Aufgabe des Standortes in Dissen, um das einzige verbliebene Krankenhaus des Klinikums Osnabrücker-Land GmbH handelt und dieses kostendeckend arbeitet.
Ein Aufreger im Jahr 2019 war der Wunsch des Abfallentsorgers AWIGO in Holsten-Mündrup auf den dortigen freien Gewerbeflächen an der Bielefelder Straße einen neuen Recyclinghof zu bauen. Es ist zwar verständlich, dass die AWIGO einen entsprechenden Bedarf geltend macht, aber aus Sicht der SPD Fraktion ist dieses in Holsten-Mündrup in diesem Gewerbegebiet keinesfalls durchführbar, da es zu erheblichen Verkehrs- und Emissionsbelastungen für die Holsten-Mündruper Bürgerinnen und Bürger führen würde. Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund von Strukturveränderungen entweder am bisherigen Standort oder auf anderen Flächen eine Lösung finden wird.
Jetzt freuen wir uns für 2020 auf die 850-Jahr-Feier von Kloster Oesede und die 50 Jahrfeier der Stadt Georgsmarienhütte. Bereits in 2019 waren einige Vorbereitungen zu treffen. Der Zusammenschluss der sechs Gemeinden Kloster Oesede, Oesede, Holsten-Mündrup, Harderberg, Alt-Georgsmarienhütte und Holzhausen war 1970 ein Erfolgsmodell, auch wenn von einigen Bürgern der Verlust der Selbständigkeit der Kommunen noch heute bedauert wird. Nur gemeinsam konnte diese Region so erfolgreich werden. Den erforderlichen Strukturwandel von den dörflichen Kommunen und der Stahlregion zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort und Einkaufszentrum mit einem bunten Branchenmix hätte keine der Gemeinden allein geschafft. Sicherlich gibt es stets weitere Verbesserungen, aber Georgsmarienhütte ist eine gut aufgestellte Kommune, mit Potential für den Ausbau. Hieran sollten sich alle beteiligen und einbringen. Wir sind eine lebendige Stadt die sich weiter entwickeln kann. Gehen wir daher zuversichtlich ins Jahr 2020.